Dienstag, 23. Oktober 2007
Punk & Kultur
willo, 22:35h
Diese Woche gibt es den Wochen (end) bericht erst am Dienstag, weil auch der Montag eine Geschichte zu erzählen hat.
Freitag ging es mit Mike nach der Arbeit zur Happy Hour in einen Laden, der „Cheesburger in Paradise“ heißt. Ein willkommener und wirklich gechillter Ausklang der Arbeitswoche. Ein Zufall war es, dass sie morgens im Radio noch genau von diesem Laden gesprochen haben und ich ein paar Stunden später auf einem ihrer Barhocker saß.
Für den darauffolgenden Samstag hatte ich mir dann wieder ein kulturelles Highlight vorgenommen. Das Museum of Science and Industry. Bin mir noch nicht ganz sicher, wie die Fotos davon geworden sind, dass könnt ihr aber mit mir zusammen in der neuen Galerie rausfinden. Auf dem Hinweg hatte ich einen verdammt coolen Strandabschnitt ganz in der Nähe des Museums gesehen. Da war ich also für einen kleinen Umweg gebucht.
Die verschiedenen Ausstellungen selber (Genetics, Transportation, The Heart, Robotics,…) waren ganz nett, vieles war aber eher für Kinder gemacht, sodass man mich dort mit den wissenschaftlichen Errungenschaften nicht wirklich umhauen konnte. Alles in allem war es aber sein Geld wert gewesen.
Am besten fand ich noch den „Toy-Maker“. Eine relativ große Produktionsstraße, in der die Kinder ihr Spielzeug in den verschiedenen Fertigungsstufen verfolgen konnten. Mit der etwas übertriebenen Anzahl an pneumatischen und elektrischen Antrieben ein Traum für jeden Automatisierungstechniker. Leider hat Festo damals keinen Sinn in der Stiftung der Anlage gesehen (absoluter Fehler, wenn ihr mich fragt), und somit lachten mich an allen Ecken und Enden die schwarz-orangenen Produkte unseres größten Wettbewerbers an…
Nach fast 4 Stunden Rumlaufen hatte ich dann aber auch genug, was ich daran merkte, dass mir die rumrennenden und alles anfassenden Kinder anfingen gewaltig auf den Senkel zu gehen…
Den Samstagabend hab ich gechillt am PC verbracht, wohlwissend, was mich ab Sonntagmittag erwarten würde.
Es ging wieder einmal in meinen Lieblings-Pub Fadó! Diesmal mit Mike um dort Football zu gucken. Der ehemalige Kollege Jason, der manchmal mit dabei ist, hatte diesmal keine Zeit.
Der Hinweg gestaltete sich etwas schwierig, weil die Bahn, in der ich saß, ohne Vorwarnung eine andere Richtung einschlug als von mir erwartet. Als ich nach Umsteigen und 2 Stationen zurückfahren eine Dame vom Servicepersonal fragte, was hier heute abgeht, erfuhr ich dann auch, dass es wieder einmal wie so oft Gleisarbeiten gibt. Ich bin dann einfach mal losgelaufen, um mir ein Taxi zu schnappen. Mike wartete nämlich schon auf mich. Ohne wirklich zu wissen, wo ich war, fand ich durch Zufall eine Ecke, die mir bekannt vorkam und ich konnte die letzten 2-3 Blocks zum Pub laufen.
Das Taxi Geld hab ich dann gewinnbringend angelegt. Falls ihr mal wieder in einem Irish Pub seid, bestellt euch eine „Car bomb“. In meiner Fantasy Football League bin ich weit abgeschlagen, so konnten wir uns in aller Ruhe das Spiel der Chicago Bears ansehen, ohne zu sehr auf die übrigen Ergebnisse des Spieltages zu achten. Die haben das Spiel kurz vor Ende noch gedreht und 9 Sekunden vor Schluss den entscheidenen Touchdown erzielt. Die Freude könnt ihr euch vorstellen!
Auch an diesem Abend ging es vernünftigerweise kurz nach Anbruch der Dunkelheit mit dem Bus zurücknach Little Mexico.
Am Montag konnten mich meine Kollegen dann das erste und wahrscheinlich einzige mal im Büro mit Motörhead T-Shirt und Nietengürtel sehen. Marcia, ihr Mann Daren (mit denen ich auch schon beim Social Distortion Konzert in Milwaukee war) und ich hatten uns Karten für die Misfits im House of Blues geholt. Und weil die Konzerte unter der Woche schon früh losgehen, sind wir gleich nach der Arbeit hin, so dass die erste Geige noch im Büro den angemessenen Klamotten weichen mußte.
Nach einem schnellen Bier bei Mike in Downtown Chicago liefen wir zu Fuß zum HOB. Ich war ja begeistert vom Congress Theatre (siehe Bericht Rise Against),aber das HOB ist noch ne ganze Nummer cooler.
Eine Mischung aus Kaiserkeller, barockem Theater und Steinzeitlichen Höhlenmalereien. Ein reiner Traum! Da muss ich wieder hin!
Mistfits hatten an diesem Abend 3 Vorbands, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Die erste Combo trat in traditioneller Punk Besetzung auf. 3 Leute, kleines Drumset, Sänger mit blauem Mohawk. Sie waren dass, was man oder besser ich von ihnen erwartet hatte: schnell, laut und gar nicht schlecht. Der Auftakt war also gelungen.
Die zweite Band hatte ein bisschen was von Motörhead (was für ein Zufall) und war spielerisch um Klassen besser. Leider war das Punker Publikum auf Krawall gebürstet und hob schon nach nur 2-3 Lieder die ersten Mittelfinger und/oder drehten ihre Rücken zur Bühne. Das hatte diese Gruppe wirklich nicht verdient, wenn ihr mich fragt.
Die letzte Band hat mir und allen anderen Anwesenden dann die bottom-line des gestrigen Abends aufgezeigt. Wenn man auf eine Art Brit-Pop steht und die Augen zumacht, oder sich einfach die CD anhört, ist es vielleicht nicht schlecht, aber was die Jungs da abgezogen haben, kann man an einem Abend wie dem fast nur noch als mutig einstufen. Die Jungs küßten sich dauernd und stellten einen halb nackten YMCA Polizisten zum Bier halten und Handschellen schwenken auf die Bühne. Nachdem der sich die hautenge Plastikhose ausgezogen hatte und ins Publikum runterstieg, schaffte ich es von der Bar aus gerade einmal bis 5 zu zählen, bevor er sich beeilte wieder auf die abgeschirmte Bühne zu kommen, um nicht von den heranfliegenden Fäusten getroffen zu werden. Bei dem Publikum war das alles nicht die beste Idee...
Auch die Misfits hatten die 3er Punkbesetzung und leider war der alte Danzig natürlich nicht dabei. Sie spielten alle Lieder um einiges schneller als auf den Platten und hatten das Publikum absolut im Griff. Der Pit ging sehr gut ab und ein Autogramm hab ich nachher auch noch abgestaubt.
Zusammen mit meinem neuen MisfitsT-shirt war ich somit wunschlos glücklich.
Zu Hause war ich dann sogar schon gegen 22 Uhr wieder. Dass die Konzerte hier unter der Woche immer schon so früh anfangen, beginnt mir langsam richtig gut zu gefallen.
Soweit mein Wochenende!
Machts gut, Leute!
Freitag ging es mit Mike nach der Arbeit zur Happy Hour in einen Laden, der „Cheesburger in Paradise“ heißt. Ein willkommener und wirklich gechillter Ausklang der Arbeitswoche. Ein Zufall war es, dass sie morgens im Radio noch genau von diesem Laden gesprochen haben und ich ein paar Stunden später auf einem ihrer Barhocker saß.
Für den darauffolgenden Samstag hatte ich mir dann wieder ein kulturelles Highlight vorgenommen. Das Museum of Science and Industry. Bin mir noch nicht ganz sicher, wie die Fotos davon geworden sind, dass könnt ihr aber mit mir zusammen in der neuen Galerie rausfinden. Auf dem Hinweg hatte ich einen verdammt coolen Strandabschnitt ganz in der Nähe des Museums gesehen. Da war ich also für einen kleinen Umweg gebucht.
Die verschiedenen Ausstellungen selber (Genetics, Transportation, The Heart, Robotics,…) waren ganz nett, vieles war aber eher für Kinder gemacht, sodass man mich dort mit den wissenschaftlichen Errungenschaften nicht wirklich umhauen konnte. Alles in allem war es aber sein Geld wert gewesen.
Am besten fand ich noch den „Toy-Maker“. Eine relativ große Produktionsstraße, in der die Kinder ihr Spielzeug in den verschiedenen Fertigungsstufen verfolgen konnten. Mit der etwas übertriebenen Anzahl an pneumatischen und elektrischen Antrieben ein Traum für jeden Automatisierungstechniker. Leider hat Festo damals keinen Sinn in der Stiftung der Anlage gesehen (absoluter Fehler, wenn ihr mich fragt), und somit lachten mich an allen Ecken und Enden die schwarz-orangenen Produkte unseres größten Wettbewerbers an…
Nach fast 4 Stunden Rumlaufen hatte ich dann aber auch genug, was ich daran merkte, dass mir die rumrennenden und alles anfassenden Kinder anfingen gewaltig auf den Senkel zu gehen…
Den Samstagabend hab ich gechillt am PC verbracht, wohlwissend, was mich ab Sonntagmittag erwarten würde.
Es ging wieder einmal in meinen Lieblings-Pub Fadó! Diesmal mit Mike um dort Football zu gucken. Der ehemalige Kollege Jason, der manchmal mit dabei ist, hatte diesmal keine Zeit.
Der Hinweg gestaltete sich etwas schwierig, weil die Bahn, in der ich saß, ohne Vorwarnung eine andere Richtung einschlug als von mir erwartet. Als ich nach Umsteigen und 2 Stationen zurückfahren eine Dame vom Servicepersonal fragte, was hier heute abgeht, erfuhr ich dann auch, dass es wieder einmal wie so oft Gleisarbeiten gibt. Ich bin dann einfach mal losgelaufen, um mir ein Taxi zu schnappen. Mike wartete nämlich schon auf mich. Ohne wirklich zu wissen, wo ich war, fand ich durch Zufall eine Ecke, die mir bekannt vorkam und ich konnte die letzten 2-3 Blocks zum Pub laufen.
Das Taxi Geld hab ich dann gewinnbringend angelegt. Falls ihr mal wieder in einem Irish Pub seid, bestellt euch eine „Car bomb“. In meiner Fantasy Football League bin ich weit abgeschlagen, so konnten wir uns in aller Ruhe das Spiel der Chicago Bears ansehen, ohne zu sehr auf die übrigen Ergebnisse des Spieltages zu achten. Die haben das Spiel kurz vor Ende noch gedreht und 9 Sekunden vor Schluss den entscheidenen Touchdown erzielt. Die Freude könnt ihr euch vorstellen!
Auch an diesem Abend ging es vernünftigerweise kurz nach Anbruch der Dunkelheit mit dem Bus zurücknach Little Mexico.
Am Montag konnten mich meine Kollegen dann das erste und wahrscheinlich einzige mal im Büro mit Motörhead T-Shirt und Nietengürtel sehen. Marcia, ihr Mann Daren (mit denen ich auch schon beim Social Distortion Konzert in Milwaukee war) und ich hatten uns Karten für die Misfits im House of Blues geholt. Und weil die Konzerte unter der Woche schon früh losgehen, sind wir gleich nach der Arbeit hin, so dass die erste Geige noch im Büro den angemessenen Klamotten weichen mußte.
Nach einem schnellen Bier bei Mike in Downtown Chicago liefen wir zu Fuß zum HOB. Ich war ja begeistert vom Congress Theatre (siehe Bericht Rise Against),aber das HOB ist noch ne ganze Nummer cooler.
Eine Mischung aus Kaiserkeller, barockem Theater und Steinzeitlichen Höhlenmalereien. Ein reiner Traum! Da muss ich wieder hin!
Mistfits hatten an diesem Abend 3 Vorbands, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Die erste Combo trat in traditioneller Punk Besetzung auf. 3 Leute, kleines Drumset, Sänger mit blauem Mohawk. Sie waren dass, was man oder besser ich von ihnen erwartet hatte: schnell, laut und gar nicht schlecht. Der Auftakt war also gelungen.
Die zweite Band hatte ein bisschen was von Motörhead (was für ein Zufall) und war spielerisch um Klassen besser. Leider war das Punker Publikum auf Krawall gebürstet und hob schon nach nur 2-3 Lieder die ersten Mittelfinger und/oder drehten ihre Rücken zur Bühne. Das hatte diese Gruppe wirklich nicht verdient, wenn ihr mich fragt.
Die letzte Band hat mir und allen anderen Anwesenden dann die bottom-line des gestrigen Abends aufgezeigt. Wenn man auf eine Art Brit-Pop steht und die Augen zumacht, oder sich einfach die CD anhört, ist es vielleicht nicht schlecht, aber was die Jungs da abgezogen haben, kann man an einem Abend wie dem fast nur noch als mutig einstufen. Die Jungs küßten sich dauernd und stellten einen halb nackten YMCA Polizisten zum Bier halten und Handschellen schwenken auf die Bühne. Nachdem der sich die hautenge Plastikhose ausgezogen hatte und ins Publikum runterstieg, schaffte ich es von der Bar aus gerade einmal bis 5 zu zählen, bevor er sich beeilte wieder auf die abgeschirmte Bühne zu kommen, um nicht von den heranfliegenden Fäusten getroffen zu werden. Bei dem Publikum war das alles nicht die beste Idee...
Auch die Misfits hatten die 3er Punkbesetzung und leider war der alte Danzig natürlich nicht dabei. Sie spielten alle Lieder um einiges schneller als auf den Platten und hatten das Publikum absolut im Griff. Der Pit ging sehr gut ab und ein Autogramm hab ich nachher auch noch abgestaubt.
Zusammen mit meinem neuen MisfitsT-shirt war ich somit wunschlos glücklich.
Zu Hause war ich dann sogar schon gegen 22 Uhr wieder. Dass die Konzerte hier unter der Woche immer schon so früh anfangen, beginnt mir langsam richtig gut zu gefallen.
Soweit mein Wochenende!
Machts gut, Leute!
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